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Es gibt Erlebnisse, die man nicht planen kann. Man muss sie einfach wagen. Das Main Event der World Series of Poker gehört definitiv dazu. Ab Mittwoch verwandelt sich Las Vegas einmal mehr in ein gigantisches Spielfeld für Träumer, Tüftler und Draufgänger. Zum 56. Mal wird dort Geschichte geschrieben. Von Menschen, die in diesen gut 2 Wochen den Sprung vom Hobbyspieler zum Weltmeister schaffen wollen, zum Gewinner des Main Events der WSOP.

Warum auch du unbedingt einmal selbst die Reise antreten solltest? Ganz einfach. Weil es das ultimative Abenteuer ist. Hier wird aus einem Buy-in ein Mythos. Aus einer Karte eine Legende. Hier sitzt du am Tisch mit Weltmeistern, Profis, YouTube-Helden, Schauspielern und Berufssportlern. Aber auch mit ganz normalen Leuten, die in irgendeinem Vereinsheim oder in der heimischen Küche ihr Talent für das schönste Kartenspiel der Welt entdeckt haben.

Bad Beat führt Carsten zum Bracelet

Carsten Heidemann aus dem ostwestfälischen Steinhagen weiß genau, wie es sich anfühlt, diesen Traum zu leben. Im letzten Jahr hat er seine Vision in die Tat umgesetzt. Im Hauptberuf betreibt Carsten ein Ingenieurbüro. In seiner Freizeit spielt der SPD-Kommunalpolitiker seit etlichen Jahren leidenschaftlich gern Poker. Zumindest einmal alle 4 Wochen beim Monatsturnier der Pocket Rockets Verl, einem Pokerclub bestehend aus 20 ähnlich gesinnten und ambitionierten Hobbyspielern. 2024 war es dann an der Zeit für die Umsetzung seines langjährigen Vorhabens. Eine Reise nach Las Vegas inklusive Teilnahme am Main Event der World Series of Poker stand auf dem Programm. Der Spieltag lief für den engagierten Fan von Arminia Bielefeld jedoch so brutal mies, wie nur irgendwie möglich. Ein geflopptes Set mit Assen auf einem ungefährlich erscheinenden Board – soweit alles perfekt. Auch die Turnkarte war alles andere als besorgniserregend. Der Pot bereits riesig. Der River jedoch kam mit der Kälte eines Wüstenwinds. Runner Runner Flush beim Gegner. Bust-Out bereits nach einigen Stunden. Der Traum zerplatzte wie eine Seifenblase.

Für viele wäre das der Moment gewesen, enttäuscht und völlig deprimiert abzureisen oder noch ein paar Runden Vegas-Glitzer zu inhalieren. Nicht für Carsten Heidemann. Er nahm ein Side Event ins Visier (Event #84, das 600er NLH Ultra Stack) und drehte die Geschichte in ein absolutes Märchen. Nach 3 langen Spieltagen besiegte der Dipl.-Ingenieur & Hobbyspieler aus Steinhagen mehr als 6.600 Gegner und stand ganz oben auf dem Treppchen. Das Bracelet am Arm, die deutsche Nationalhymne bei der Siegerehrung hörend und rund 340.000 Dollar reicher. Ein Triumph, der zeigt, dass Vegas nicht nur Herzen bricht und Geldbörsen leert, sondern auch Träume erfüllt.

Der Mount Everest für Pokerspieler

Genau deswegen gehört Las Vegas und die WSOP auf deine persönliche To-Do-Liste. Es ist der Mount Everest des Pokers – der Ort, an dem du spüren wirst, warum dieses Spiel so viele Menschen in seinen Bann zieht. Du wirst nervös sein, vielleicht oder wahrscheinlich auch ein bisschen überfordert. Du wirst Hände spielen, an die du dich dein Leben lang erinnerst. Du wirst neue Freunde finden, Geschichten sammeln und Momente erleben, die du zuhause immer wieder erzählen wirst.

Ob man am Ende mit leeren Händen nach Hause fliegt oder wie Carsten mit einem fetten Scheck in der Tasche. Das Gefühl, Teil dieses Mega-Spektakels zu sein, kann einem auf jeden Fall niemand mehr nehmen. Man ist dann einer von denen, die es wenigstens versucht haben. Einer von denen, die den Mut hatten, nicht nur zu träumen, sondern auch zu handeln.